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Die Kompaktheit des Wohnhauses ist die Grundlage für die städtebauliche Integration und die hochwertige Freiraumgestaltung.

Die gewachsene Struktur der Umgebung ist typologisch gesehen eine lockere Wohnbebauung aus Ein- und Zweifamilienhäusern sowie kleingehaltenen Mehrfamilienhäusern. Die Zwischenräume werden als grüne Gärten genützt und bieten besondere Qualitäten. Die östlich situierte Schule signalisiert als Solitärbau ihre öffentliche Stellung.

Durch die Beschränkung des Neubaues auf drei Geschosse entstehen zur Nachbarschaft durchwegs gut belichtete und angenehme Außenräume mit vielfältigen Blickbeziehungen in den Grünraum. Ein attraktiver Freiraum umfasst das Wohngebäude und lässt auch die Nachbarbebauung davon profitieren.
Der Baukörper orientiert sich in seiner Dimension an der Umgebung und ordnet sich zum Straßenraum.

12 Wohnungen beinhaltet der Drei-Geschosser. Jede Wohnung ist mit einer großzügigen Loggia, die Penthousewohnung mit einer großzügigen Süd-West-Terrasse ausgestattet. Die notwendigen Nebenflächen sind im Untergeschoss vorhanden, erdgeschossig beim Eingang sind Flächen für Fahrräder vorgesehen. Das Grundstück bleibt vom Autoverkehr möglichst verschont, lediglich die Tiefgaragenabfahrt und die notwendigen Besucherparkplätze sind direkt von der Flurstraße anfahrbar.

Die Vorzone und der Eingangsbereich sind klar formuliert und laden zur Nachbarschaftsbildung ein. Der Kinderspielbereich ist großzügig und naturnah gestaltet. Die Gestaltung mit Hochstämmern, Sitzbänken, wassergebundener Platzfläche und Vegetation bilden eine grüne und einladene Atmosphäre. Die Privatgärten werden durch Heckenstrukturen von den gemeinschaftlichen Flächen differenziert. Die Freiraumstruktur umfließt den Neubau allseitig und schafft Platz für eine Interaktion von Freifläche und Wohnraum.

Das konstruktive System arbeitet mit wirtschaftlichen Spannweiten. Die Obergeschosse werden größtenteils baugleich mit übereinanderliegenden Wohnungen ausgeführt, Kalt- und Warmbereiche kommen mit Ausnahme der Dachgeschosswohnung übereinander zu liegen.
Das Gebäude ist als Massivbau, die Fassaden als horizontale Bänder in hellgrauem Putz und hinterlüfteter Holzfassade entworfen. Die feingliedrige Fassade und hochwertige Freiraumgestaltung integrieren die Wohnbebauung neben ihrer maßvollen Dichte gut in die umliegende Bebauung.

Auszug Jury: Der Baukörper bleibt kompakt, nutzt die Tiefe des Grundstückes aus und generiert damit zwei unterschiedliche Außenbereiche im Osten und Westen. Über die Südfassade erfolgt zentral die Erschließung des Hauses. Sie ist innen und außen großzügig angedacht und schafft damit ein schönes und interessantes Ankommen.
Über den erwähnten großzügigen Zugang wird ein zentraler Korridor erreicht, von dem sämtliche Wohnungen erschlossen werden. Um diesen Erschließungskern sind primär die Nebenräume für Bad und WC sowie die Eingangsbereiche der Wohnungen angeordnet. Damit liegen die Zimmer und die Küchen alle an den Fassaden und sind sehr gut belichtet. Die Verfasser haben außergewöhnlich gute, zeitgemäße Wohnungsgrundrisse erarbeitet, die den normalen Tätigkeiten und Wohnbedürfnissen sehr gut entsprechen. Das geforderte Penthouse mir der großen Dachterrasse ist sehr gut organisiert und im Westen gut angeordnet. Denkbar wäre aber auch die Wiederholung des Regelgeschosses. Der Baukörper würde dadurch stringenter erscheinen, was in der Diskussion als prüfenswert erachtet wurde.
Architektonisch ist das dreigeschossige Volumen diszipliniert durchgearbeitet und klar strukturiert. Ausführlich besprochen wurde, wie bereits erwähnt, die zurückgesetzte Dachkante an der Westfassade.
Der Entwurf überzeugt nicht nur mit den Wohnungen und der klaren Architektur. Die Qualität zeigt sich auch und vor allem bei den guten Außenräumen. Besonders der westliche Garten besitzt große Qualitäten, der südliche Zugang schafft eine Zwischenzone zu den Parkplätzen und im Osten können mit dem Nebengebäude interessante Zwischenräume geschaffen werden.
Mit den vorliegenden Beiträgen haben die Teilnehmer interessante Beiträge zur Überbauung des Areals beigebracht und damit den Lösungsweg geebnet. Im vorliegenden Fall hat sich gezeigt, dass weniger mehr ist. Mit dem Verzicht auf das Maximum der Ausnutzung konnten hohe Qualitäten im Aussenraum und bei den Wohnungen erreicht werden.

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Facts

  • Ort: Hard
  • Planung: 2019
  • Baujahr: 2019
  • Wettbewerbsverfahren: 1. Preis
  • i+R Wohnbau GmbH
  • Modell: Michael Rast Architekturmodellbau, Bregenz
  • Foto: i+R Wohnbau | walser-image.com
  • Rendering: HOF437, Thomas Knapp, Alberschwende